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Es ist kein großes Geheimnis, dass ich ein Liebhaber von guten alten ThinkPads bin. Nicht die der neuen Generationen, mit denen ich schon aus rein optischen Gründen nichts anfangen kann. Ich rede viel mehr von jenen, die es auch verkraften mal vom Tisch zu fallen. Jemand erzählte mir mal vor langer Zeit, dass er (wie auch immer man das anstellt) mit dem Auto über seines gefahren ist und es anschließend trotzdem noch tadellos funktionierte. Nun habe ich das weder jemals selber getestet, noch habe ich das Verlangen danach, es selber auszuprobieren. Wenn man sich aber die alten „Knochen“ ansieht, kann ich mir schon vorstellen dass da etwas dran ist. Mein größtes und damit auch schwerstes ThinkPad ist mein A31 von 2003 mit einer Größe von 15" und ganzen 3,5 Kilogramm Gewicht. Bevor das beim Herunterfallen kaputt geht, hat man eher ein Loch im Boden.

Foto eines Thinkpad X200
Mein neues Thinkpad x200

Bisher hatte ich drei verschiedene Laptops dieser Sorte. Alle zeichneten sich dadurch aus, dass sie vor 2006 gebaut wurden und somit auch nicht mehr die schnellsten waren. Allerdings reizte gerade das mich extrem daran. Beispielsweise hatte mein T23 als ich ihn bekam ganze 64MB Arbeitsspeicher, was selbst für Windows XP nur die Mindestvoraussetzungen erfüllt. Im Laufe der Zeit hatte ich das mal auf ganze 256MB aufgestockt und ein ArchLinux darauf installiert. Trotz der nur 1,13 GHz konnte man sogar damit arbeiten, wenn man die GUI nutzte. Allerdings auch nur zum Programmieren in einem Text-Editor. Sobald man Anwendungen wie den Firefox startet, muss man eine Menge Geduld mit bringen.

Überraschender weise kam ich neulich an ein ThinkPad X200, welches bis dahin nur noch als Ersatzteillager diente. Die meisten Tasten der Tastatur waren ohne Funktion, es gab keine Festplatte und auch der Arbeitsspeicher war nicht gut ausgerüstet. Allerdings musste ich dieses Gerät haben, weil es noch immer den Charme der alten soliden Vorväter hat, aber technisch trotzdem einwandfrei ist. Ich investierte also in einige Dinge und erhielt am Ende einen Laptop, auf dem ich ohne Probleme flüssig Videos gucken, Entwickeln und sonst was machen kann. Die Hardware bietet mir genau was ich brauche, aber keine unnötigen Pseudo-Features wie eine Webcam o.Ä..

So günstig bin ich selten an einen guten Computer gekommen. Zwar war mir anfangs nicht klar, ob die Tastatur oder ihr Controller kaputt war, aber wie sich heraus stellte, war es wirklich nur die Tastatur, die mein zwei kleinen Handgriffen ausgetauscht war. Außerdem setzte ich eine 128GB SSD ein und schon schnurrte die Maschine wieder wie ein Kätzchen. Oder (dank fehlender HDD) eben auch nicht.

ErsatzteilPreis
Deutsche Tastatur15,00 €
128 GB SSD47,90 €
Strom-Kabel15,90 €
4 GB Arbeitsspeicher21,00 €
9-Zellen Akku20,00 €
130,80 €

Um gerecht zu bleiben muss ich dabei zwar erwähnen, dass mir derzeit noch die Abdeckung und Schiene für die SSD fehlt, allerdings wurde die Abdeckung nur bisher nicht gefunden, kommt aber noch nach. Außerdem habe ich Aussicht darauf, für 20 Euro an einen neun zelligen Akku zu kommen. Dieser hat zum Einen den Vorteil, dass er länger hält als der aktuelle sechs zellige, aber vor allem steht er auf der Rückseite des Laptops ein wenig hervor, was eine gute Möglichkeit zum Greifen bietet und charakteristisch für diese Art Laptops ist.

Auch wenn ich jetzt erst seit zwei Wochen diesen neuen alten Rechner nutze habe ich ihn schon in mein Herz geschlossen. Hin und wieder tippe ich einfach drauf los (Programmieren oder nur ein wenig LaTeX) ohne ein genaues Ziel, einfach weil das Tippen auf diesen Tastaturen so angenehm ist mir einfach richtig Spaß macht.

Update: Inzwischen habe ich für einen guten Preis einen neun zelligen Akku bekommen, der hinten so hübsch über steht. Das sieht auf jeden Fall professioneller aus, fühlt sich aber auch gleich viel besser an. Obschon ich den Laptop sowieso nur selten im Akku-Zustand gebrauche.