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Polenreise im Frühjahr 2018

Vorwort

Auch wenn man es mir vielleicht aufgrund der IT-Affinität nicht direkt ansieht, mag ich es sehr zu reisen. Dabei rede ich aber nicht von überfüllten Tourismusmagneten wie Mallorca oder andere Sündenpfuhlen. Ich stelle immer wieder fest, dass die Leute sehr verwundert sind, wenn man ihnen erzählt, dass man gerne in den Ländern Osteuropas reist. Anfangs beschränkten wir uns auf den schlesischen Teil Polens, da mein Freund mit dem ich reise dort Familie hat. Allerdings haben wir das in der Vergangenheit auch schon auf komplett Polen, Litauen, Tschechien, die Ukraine, Moldavien, Bulgarien, Rumänien, Griechenland, Albanien, etc. ausgeweitet. Das ist natürlich noch immer keine Erklärung, wieso wir uns gerne dort aufhalten und nicht mal nach Spanien oder Frankreich fahren. Vermutlich werde ich bei Zeiten noch eine gute Begründung nachreichen.

Zu erwähnen ist auf jeden Fall auch, dass wir bei unseren Reisen immer mit dem eigenen Auto fahren. Verkehrsmittel wie Schiffe oder Flugzeuge sind also ausgeschlossen. Auch wenn wir schon mal in Montenegro eine Autofähre benutzt haben, um uns so einige Kilometer zu sparen. Auch haben wir mal in Polen einen spontanen Rundflug in einer kleinen alten Propellermaschine gemacht. Von einem Punkt zum Nächsten fahren wir aber trotzdem nur mit dem eigenen Wagen.

An dieser Stelle möchte ich gerne für die daheim gebliebenen von unserer neusten Reise nach Polen berichten. Seht es mir nach, wenn ich nicht alles direkt nieder schreibe und hier veröffentliche. Aber während der Reise soll es ja um die Sache ansich gehen und nicht darum, hier davon zu schreiben. Natürlich versuche ich trotzdem, die wissbegierige Meute möglichst auf dem Laufenden zu halten.

Das Osterwochenende (30. März 2018)

Da wir über das Osterwochenende gefahren sind, hatten wir für unseren Aufenthalt vier Tage Zeit. Nachdem wir am Karfreitag nach einer Nacht mit drei Stunden Schlaf früh losgefahren waren, kamen wir ohne die kleinsten Anzeichen von Stau o.Ä. Mittags um halb eins endlich in Görlitz an. Obschon der Bruder und die Freundin meines Freundes aus Bayern losgefahren sind (daher eine komplett andere Strecke hatten) und vor der Abfahrt sogar noch gefrühstückt hatten, kamen wir zeitgleich an unserem Ziel an.

Generell ist es immer eine gute Idee, wenn man als erstes alles oder zumindest einen großen Teil des Bargeldes in Zloty wechselt. Die Füllstandsanzeige meines Benzins sah zwar noch gut aus, aber die des anderen Wagens stand schon seit einigen Kilometern auf null. Darum entschieden wir uns dann doch zeitnah zu tanken. Je weiter man von der Grenze weg ist, desto günstiger ist in der Regel auch das Benzin. Leider waren wir noch nicht so weit gekommen. Bei der Gelegenheit tankten wir trotzdem beide Autos wieder voll. Als ich die Tankstelle betrat um zu bezahlen, war ich ein wenig irritiert, weil direkt neben dem Eingang ein Schaukasten mit Luftgewehren und anderen, für Tankstellen eher unübliche Dinge, stand. Ich fragte mich, wie oft es wohl vor kommt, dass sich jemand nach dem Befüllen seines Autos denkt "Hmm, ich könnte auch noch das Luftgewehr brauchen...".

Als wir zu unserem Hotel fuhren, stellte sich sehr schnell heraus, dass das Dach gerade renoviert wurde, und daher auch keine Zimmer angeboten wurden. Also machten wir uns (wie früher auch immer) auf die Suche nach einer Alternative. Praktischer weise mussten wir der Straße nur einen Kilometer folgen, bis wir (passender weise neben dem Strip-Schuppen) etwas fanden. Eigentlich war das Hotel, was eher ein Motel ist, geschlossen oder so. Das Tor war zumindest zu. Aber durch die Autos angelockt streckte eine Frau ihren Kopf aus dem Haus und schickte uns ihren Mann (den Besitzer) herunter. Wir buchten zwei Zimmer mit insgesamt 6 Betten direkt für drei Nächte. Und das für insgesamt nur 1.080 Zloty, was umgerechnet ca. 15 Euro pro Nacht sind.

Da wir von der kurzen Nacht und der langen Fahrt relativ müde waren, machten wir an dem Abend auch nicht mehr allzuviel. Wir fuhren noch zu Verwandten der Familie meines Freundes. Wir saßen dann dort zu sechst, wovon nur einer Polnisch kann. Der Rest von uns saß auf einem Sofa und aß den angebotenen Kuchen und trank den Kaffee - mit Prütt! Es war eine sehr merkwürdige Situation, da es eben ganz klar sprachliche Barrieren gab. Trotzdem war es aber ganz nett und wir machten aus, dass wir am Abend des nächsten Tages wieder kommen würden, wenn auch der Rest der Familie da sei.

Die Polenreise kommt näher (27. März 2018)

In den letzten Jahren besuchte ich zusammen mit einem guten Freund immer wieder Polen uns unseren spontanen und ungeplanten Urlauben, was die ganze Sache auch immer wieder abenteuerlich macht. Hotels werden nicht gebucht, sondern spontan auf gebrochenem Englisch beiderseits erfragt. Auf diese Art gelang es uns auch schon spontan eine kleine Propellermaschine zu bekommen um mit nur einer Stunde Wartezeit super nah am nächsten Dorf vorbei zu fliegen, wobei wir gefühlt nur wenige Duzend Meter vom Kirchturm entfernt waren. Museumsbesuche sind eigentlich auch nicht so sehr mein Ding. Hier ist das aber eine Ausnahme, da man originale geschichtsträchtige Teile aus vorzugsweise dem zweiten Weltkrieg sehen und teilweise auch anfassen kann. Das ist immer wieder sehr interessant. Auch das Besuchen von alten Bunkeranlagen gehört da natürlich zu.

Nachdem wir nun fast zwei Jahre nicht mehr gemeinsam in Polen waren, werden wir dieses Jahr über Ostern (also dieses Wochenende) wieder dort hin fahren. Neu ist jedoch, dass wir nicht nur zu zweit fahren werden, sondern noch mehr Leute der Familie meines Freunde mit kommen werden. Es verspricht also interessant und aufregend zu werden. Einen genauen Plan von dem was wir machen werden gibt es natürlich mal wieder nicht. Bestimmt wird auch das ein oder andere unerwartete oder negative Ereignis auftreten, allerdings hat sich herausgestellt, dass diese mit der Zeit die eigentlich interessanten Ereignisse werden. (siehe brennender Motorblock, Kein Öl mehr in der Ukraine, geschmolzene Reifen in Kroatien, etc.).

Ich werde nächste Woche hoffentlich wieder einiges zu erzählen haben und werde bei der Gelegenheit auch einige Fotos oder sogar Videos zeigen können. Es bleibt also (mal wieder) spannend.