Friedrich Merz ist ein Tollpatsch

Es ist kein Geheimnis, dass ich kein großer Freund von Friedrich Merz bin. Politisch überzeugt er mich nicht und die CDU / Union ist weit von meinen Überzeugungen entfernt. Sehr dünnes Eis für ein SPD-Mitglied - ich weiß.
Da das Ergebnis der letzten Bundestagswahl für niemanden eine große Überraschung gewesen sein dürfte, konnte man sich ja schon lange im Vorhinein damit abfinden, ihn als unseren Kanzler zu akzeptieren. Allerdings muss ich auch ganz offen sagen, dass ich mich unter dem Aspekt der Unterstützung der Ukraine gefreut habe, dass nun vielleicht ein anderer Wind wegen würde als bis dahin.
Eine der größten Schwächen von Merz ist, dass er hin und wieder zu impulsiven Aussagen neigt, die einfach nicht gut ankommen. Er tritt immer wieder in Fettnäpfchen. Eine Gemeinsamkeit, die wir beide wohl teilen. So rutschte ihm beispielsweise auch der Pascha-Spruch1 raus, wo schon beim Sprechen hätte klar gewesen sein müssen, dass er das besser nicht sagen solle.
Gerade hat er sich auch zur Entscheidung von Julia Klöckner, die Regenbogenflagge nicht auf dem Reichstag zu hissen2, geäußert und unterstützt sie. Diese Entscheidung kann man nun gut oder schlecht finden, wie man will. An dieser Stelle möchte ich auch gar nicht darüber philosophieren, welche die richtige Entscheidung wäre. Allerdings halte ich es für fatal, wenn Friedrich Merz zu dieser Frage meint, der Reichstag sei kein Zirkuszelt. Inhaltlich ist die Aussage korrekt. Allerdings würdigt er damit alle Mitglieder der LGBTQIA+-Community herab. Vermutlich sogar, ohne es böse zu meinen. Ich behaupte, Friedrich Merz hat kein Problem mit Personen, die nicht dem heteronormativen Bild entsprechen. Er ist einfach nur zu tollpatschig und stößt damit allen Betroffenen vor den Kopf und wundert sich anschließend, wenn er Applaus von der falschen Seite (=vor allem rechte Spinner) bekommt.
Mein Wunsch für die Zukunft
Ich würde mich freuen, wenn Friedrich Merz in Zukunft vielleicht ein wenig mehr darauf achten würde, welche Aussagen er in der Öffentlichkeit tätigt und was er damit auslöst. Ich bin fest davon überzeugt, dass er den Leuten meist gar nicht so sehr vor den Kopf stoßen will, wie er es dann doch tut. Der Mann ist ja nicht dumm. Ansonsten wäre er heute nicht dort, wo er ist.
Nur der Vollständigkeit halber: Ich unterstütze die LGBTQIA+-Community, auch wenn ich selbst ein einfacher CIS-Mann bin. Einerseits umfasst LGBTQAI+ alle Menschen3, andererseits muss ich nicht erst selbst diskriminiert werden, damit ich für die Menschenrechte anderer (und damit aller) eintrete.