Arbeiten im ICE bei 250 km/h
Gestern erzählte ich davon, dass ich diese Woche auf Dienstreise in Garching unterwegs bin. Und auch, wenn ich den Preis für die ICE-Fahrt noch immer frech finde, muss ich sagen, bin ich doh begeistert von der Fahrt ansich.
Es ist so still
Bisher bin ich eigentlich nur immer Regionalbahn gefahren, einige Jahre lang auch täglich. Mit einem ICE bin ich tatsächlich erst zweimal in meinem Laben gefahren: 2019 einmal zur Gamescom in Köln und wieder zurück. Eine Regionalbahn fährt glaube ich maximal 100 - eher aber 80 km/h. Der ICE in dem ich heute saß fuhr durch das gesamte Land von Hamburg bis nach München. Ich besuchte kurz Dortmund, Köln, Frankfurt am Main, Augsburg und so weiter. Dementsprechend muss der ICE natürlich auch viel schneller sein. Mehrfach sag ich auf den Monitor an der Decke und jedes mal betrug die Geschwindigkeit irgendetwas zwischen 220 und 250 km/h. Dieses Detail wusste ich vorher natürlich auch schon, aber erst jetzt, wo ich bewusst in einem ICE gefahren, merkte ich, was das eigendlich bedeutet.
Mehrfach wurde mir auch klar, wie leise der ganze Zug eigentlich war. Vor allem im Vergleich zu meinem alten Audi, der bei 100 km/h schon lauter ist.
Ich habe auch einen starken Verdacht, dass die Züge gar nicht so leise, sondern nur sehr gut Schallisoliert sind, aber dennoch faszinierte mich das immer wieder.
Mobiles Arbeiten
Damit ich nicht einen ganzen Arbeitstag an Zeit verliere, ohne dafür bezahlt zu werden, setzte ich mich an den Rechner und beantwortete Mails, koordinierte einen kleinen Austausch zu OTRS und tat die Dinge, die ansonsten schnell mal unter den Tisch fallen. Durch eine Sitzplatz-Reservierung musste ich mir auch keine Sorgen machen, dass ich sechs Stunden im Gang stehen muss. Mein Platz war im Ruhe-Abteil - sehr angenehm. Die Hälfte der hier sitzenden Leute arbeitete ebenfalls am Laptop.
Die anderen waren zumeist schlauer und hatten einen Platz an einem richtigen Tisch, wodurch sie nicht wie ich am runterklappbaren Brettchen arbeiten mussten. Leider gab es an meinem Platz keine Steckdose, weswegen es (gerade gegen Ende) ein Spiel gegen die Zeit wurde. Bisher war ich immer davon ausgegangen, dass es massig Steckdosen geben würde - Das war wohl ein Trugschluss. Und das war einfach Blind von mir. Denn beim Aussteigen bemerkte ich, dass es eine Steckdose unten zwischen den beiden Sitzen gab. Ich fühlte mich etwas dumm.
Spannendes Gefühl
Reisen ist immer aufregend. Mit der Bahn ist es (wer hätte das gedacht) nicht anders. Aber ich hatte echt Spaß bei der Arbeit. Nach jeder abgeschlossenen Aufgabe sah ich aus dem Fenster und seh eine neue Großstadt. Dabei kann ich direkt mal erwähnen, dass ich recht froh bin, nicht bei Frankfurt Flughafen ausgestiegen zu sein - schön ist das da nicht. Diese Vielfalt an immer wieder neuen Orten half auch ein wenig über den Fakt hinweg, dass ich nach vier Stunden leichte Rückenschmerzen bekam. Wer hätte nur gedacht, dass dies kein Ergonomisches Arbeiten ist.