Der Frühling bringt endlich wieder Solarstrom

Was bisher geschah

In den letzten Jahren hatte ich mir eine kleine Photovoltaik-Anlage zusammen gebaut, um ein wenig Strom aus der Sonne zu ziehen und diesen zum Laden meiner Akkus zu nutzen. Damals hatte ich auch ein YouTube-Video dazu gemacht. Im letzten Jahr hatte es bei uns Zuhause aber gebrannt und so stand ich auch wieder ohne meine kleine Anlage da. An dieser Stelle sei angemerkt, dass das Feuer nicht durch meine Photovoltaik-Anlage und meinen Sonnenstrom ausgelöst wurde. Ich hatte also wieder Bedarf und durch die neue Wohnung auch neue Möglichkeiten.

Mein aktuelles Setup

Aktuell wohne ich im ersten Stock eines Gebäudes mit drei Etagen. Das bedeutet, dass ich keinen Garten aber auch keine Dachfläche habe, wo ich Module anbringen kann. Stattdessen hat das Fenster bei mir am Schlafzimmer aber einen französischen Balkon in südöstliche Richtung. Das ist natürlich nicht perfekt, wenn man den ganzen Tag über Sonnenlicht tanken möchte, aber auf jeden Fall schon mal ein guter Start.

Im Internet kaufte ich zwei flexible Solarmodule (60cm x 90cm) mit einer jeweiligen Leistung von bis zu 130 Watt. Und auch, wenn Module diese maximale Leistung meistens sowieso nicht erreichen, bin ich mir ziemlich sicher, dass der Amazon-Händler dort falsche Angaben gemacht hat. Die Module scheinen eher eine maximale Leistung von 100 Watt zu haben. Da das für meinen UseCase auch genug ist, und die Module tatsächlich recht günstig waren, habe ich darauf verzichtet, sie zurück zu schicken und das Projekt noch weiter zu verschieben.

Erst hatte ich mir eine 90 Ah Starter-Batterie vom Sonderposten besorgt. Weil man bei Blei-Säure-Batterien niemals mehr als die Hälfte entladen sollte, hatte ich immerhin eine knappe halbe KWh. Wenn man bedenkt, dass ich eigentlich nur mein Handy, mein ThinkPad und vielleicht mal Kamera- oder Drohnen-Akkus lade, ist das mehr als ausreichend. Auch mein Computer mit Dual-Monitor Setup benötigt nicht mehr als 100 Watt. Dennoch ließ ich es mir nicht nehmen, einen 100 Ah LiFePo4 Akku zu kaufen, womit ich auf Grund der höheren Gesamtkapazität und der besseren Endladbarkeit, auf eine ganze KWh komme, die ich dort speichern kann.

Vergleich mit dem Winter

Bis zum März hatte ich gar keine Verwendung für einen größeren Akku, da ich meistens nicht einmal 100 Wh am Tag erzeugen konnte. Die Sonne war einfach nie da. Wenn sie sich mal blicken lassen hat, war sie nach spätestens fünf Minuten auch wieder verschwunden. Seit dem der Frühling nun aber kommt, merke ich immer häufiger, dass mein Laderegler zwar volle Spannung an den Modulen meldet, aber nichts davon speichert, weil die Batterie einfach voll war. Außerdem merkte ich, dass eine Starter-Batterie tatsächlich nicht die beste Wahl für mein Projekt sind. Das hatte ich zuvor zwar schon überall immer mal wieder gehört, allerdings war mein Dickschädel da einfach zu geizig gewesen. Nun hatte ich aber einen Punkt erreicht, an dem die tägliche Energie der Module das Limit der Autobatterie überstieg. Für weniger als 200 Euro fand ich im Internet einen LiFePo4-Akku mit 100 Ah, was eine Gesamtkapazität von 1280 Wh ergibt, wovon ich locker eine KWh am Tag laden und Abends vor allem wieder entladen konnte. Seit dem habe ich auch an Tagen, an denen die Sonne durchschnittlich gut scheint eigentlich immer einen vollen Akku.

Mir gefällt vor allem der Gedanke, dass mein Handy und mein Laptop seit Wochen nur noch auf Solarstrom laufen. Einmal sprang Zuhause eine Sicherung raus, weil eine sehr alte Lampe wohl einen Kurzschluss verursachte. ich fühlte mich um so besser, als ich trotzdem noch meine unabhängige Stromquelle mit meinem eigenen Licht hatte. Sicher, mit einer so klein dimensionierten 12 Volt Anlage kann ich auf gar keinen Fall mit den gängigen Hauslösungen mit halten. Dass ich den Strom auch nicht in unser Hausnetz einspeise unterscheidet sich auch noch von den meisten anderen Leuten. Aber es ermöglicht mir trotzdem, alle Verbraucher, die ich so in meiner Freizeit benutze, autak und mit Kostenlosem Strom zu versorgen. Eine Armotierierungsrechnung macht an der Stelle auch nicht wirklich viel Sinn, da die Anlage mich insgesamt sicherlich mehr als 300 Euro gekostet haben wird, und ich auch bei absoluter Endladung nur knapp dreißig Cent am Tag spare, aber um den monetären Ansatz geht es mir bei dem Projekt ja auch gar nicht. Genau wie bei der alten Anlage.

Ich bin absolut zufrieden mit meiner Lösung und kann euch auch nur empfehlen, sich mit dem Thema auseinander zu setzen, Spaß zu haben und dabei ein wenig Strom zu sparen. Wenn ihr euch eurer Hausdach direkt mit einer Photovoltaik-Anlage zuklastern wollt, finde ich das aber natürlich auch ziemlich cool. Hätte ich die Möglichkeit, würde ich es genau so machen. Und einen ausreichend Großen Akku noch dazu besorgen.